Erinnerungen.. Das Marterl

 

… es sind deren ganz viele, aber man vergißt sie im Laufe des Lebens

und manchmal, so ganz manchmal  sieht man ein Foto, hört einen Ton

oder sieht einen Menschen und es fällt einem wieder ein,

etwas das schon ganz verschüttet war.

Nicht immer nur Gutes und Schönes.. aber auch….

sondern  Schicksalsschläge  oder Angsterlebnisse

Einiges hat sich verbunden mit dem jetzt und paßt genau …

deshalb dann Erinnerungen

und so wie mir die Fotos begegnen werde ich sie nun hier dazu setzen,

auf daß diese Augenblicke nicht vergessen werden.

 

Das Marterl war es, daß ich mich erinnerte…

allerdings an etwas das verbunden ist mit dem Jetzt,

dabei war es damals…sehr sehr lange ist es her

schon einige Jahrzehnte,

und ich möchte es nicht vergessen wissen, weil sich herausgestellt hat,

WER hier die Seele des Ganzen ist.

Das Empfinden und die Wirkung ist oftmals sehr verschieden.

Es geht gar nicht um Schuldfragen, denn Gottes Wege

sind nicht immer einfach zu verstehen für uns.

Sicher sollten wir etwas daraus lernen…

Ein kleiner Junge, für ihn wurde das Marterl aufgestellt.

weil er einen sehr bösen Unfall hatte.

Und man wollte die Hilfe Gottes erbitten oder ihm danach danken oder Beides

denn der kleine Junge hat es überlebt.

Meine Jungs waren damals noch klein,

wir hatten das erste Haus gekauft und waren noch echt arm.

und wir waren um einige hunderte Kilometer näher am Krankenhaus

in das man den Jungen geliefert hatte und so hat die Mutter bei uns übernachtet

um jeden Tag bei ihrem Kleinen sein zu können.

Wir rückten eben ein bißchen zusammen und versuchten unser Bestes zu geben,

was ja selbstverständlich ist.. wir waren alle schwer geschockt über diesen Unfall.

Sie war  von früh bis spät im Krankenhaus.

Ich kann mich nicht erinnern an meine Gefühlswelt damals.

War es ein Schock, daß es diesen Unfall gab

oder war es weil der Kleine so schwer verletzt war?

Oder Beides? Dachte ich an die Mutter oder den Vater und was sie durch machten?

Meine Gefühlswelt heute ist eher so, daß ich alles dies nicht ertragen kann,

denn wir haben es nicht verdient so zu leiden, keine der Parteien.

Der Schmerz sitzt heute sehr viel tiefer als damals, als ich noch zu jung war.

Gott sei Dank, der kleine Junge überlebte, zwar schwer verletzt und im Rollstuhl bis an sein Lebensende

aber er lebt und es geht ihm gut  UND er meistert sein Leben wirklich wunderbar

In sein Baumhaus konnte er nicht mehr klettern

Aber das ist nicht schlimm.

Der Anblick mag vielleicht weh tun, weil man es nicht kann,

aber der Anblick kann auch etwas Schönes sein,

ich liebe dieses Foto, denn ein Baum ist ein Baum und ein Baum ist Leben

und somit ist er schön .

Aber mit einem Baumhaus drauf ist er erst nochmal schöner.

Vor einer Weile traf ich die Eltern..  und da es Familie ist,

war natürlich durch meine Kinder immer die Rede von der Mutter…

und ich stelle fest für mich, und das ist es warum ich es erinnere…

die Seele der Familie..

Die Seele der Familie ist der Vater.

Ein ruhiger und überlegter, fleißiger und sehr gescheiter Mann,

der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist

und der kleine Junge wieder ähnelt ihm total…

Oftmals werden die Lauten mehr wahr genommen

und sie übernehmen auch das Szepter

aber die Seele … das sind die Stillen.

 

Nicht daß sie nichts sagen, und nicht erzählen,

sie sind freundlich und hilfsbereit  zu jedem.

 

Sondern daß sie in sich ruhen!

Das strahlen sie aus.

Und das war es auch, was mich hat erkennen lassen

wer die Seele der Familie ist.

 

Hoffentlich weiß der Junge das auch….

 

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