„DER LIBERALISMUS HAT SICH IN TOTALITARISMUS VERWANDELT ! WISSEN !

„DER LIBERALISMUS HAT SICH IN TOTALITARISMUS VERWANDELT.“
Wladimir Putin auf die Frage, warum Russland vor 12 Jahren als erstes der größten Länder für die Verteidigung der traditionellen Werte eingetreten ist.

Interview vom 15. Juni 2025
von Pavel Sarubin übersetzt von Thomas Röper

‼️Wir empfehlen folgende Materialien zu diesem Themenkomplex:
• Wladimir Putin über LGBT und die Eröffnung von Olympia in Paris

Wladimir Putin antwortet dem serbischen Historiker Aleksandar Raković  und spricht über Grenzen der Freiheit, über den Respekt vor den Gefühlen anderer und über das Recht und die Mittel, seine eigenen Werte und Traditionen zu schützen.

 

 

• Eine dunkle Messe – Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2024

Eine dunkle Messe – der Tod kommt über Europa
Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2024

Sendung vom 5. August 2024

INHALT
• 0:39 – Satanische Messe?
• 0:39 – Der blaue «Dionysos  auf dem Silbertablett
• 1:57 – Dunkelheit und…
• 2:39 – Stell dir vor… ☮️
• 6:47 – Der vierte Reiter der Apokalypse  💀
• 23:50 – Der kretische Stier (https://fkt-deutsch.de/encyclopedia/kretischer-stier/) ♉️
• 27:11 – Fragestellung
• 28:00 – Ein unverblümter Satan-Sabbat
• 29:24 – Ideologie und Russophobie als Hauptmerkmal
• 31:03 – …und ein Mittel zur Kriegsführung (https://t.me/fktdur/275)
• 36:50 – Die schwarze Messe am 1. Juni 2016 und ihre Bedeutung
• 38:29 – Iran – der führende Staat der islam. Welt
• 39:28 – Die vier Reiter der Apokalypse (https://fkt-deutsch.de/encyclopedia/offenbarung-des-johannes/)
• 41:37 – Erdbewohner seht her…
• 43:23 – Nun sind die dunklen Mächte aus dem Untergrund ausgebrochen – Die schwarze Messe im Gotthardtunnel…

 

 

Kurz über Faschismus
Was meinen die Russen eigentlich, wenn sie das westliche System als „faschistisch“ bezeichnen?

Sendung vom 9. September 2024

INHALT
• 0:41 – Wer seine Geschichte nicht kennt…
• 1:52 – Hass-Sendung
• 4:01 – Über die Faschismus-Definition von Georgij Dimitrow (https://fkt-deutsch.de/encyclopedia/georgi-dimitrow/)
• 4:40 – Faschismus-Forschung (https://t.me/fktdeutsch/89) in der Sowjetunion und ihre Ergebnisse
• 5:26 – Waren die Russen wirklich so dumm, dass sie den italienischen Faschismus von deutschem Nationalsozialismus nicht unterscheiden konnten?
• 6:10 – Was ist Faschismus und wie wird er ermöglicht und etabliert?
• 7:54 – Iwan Iljin, Alexander Dugin (https://t.me/fktdeutsch/1094) und der Faschismus (https://fkt-deutsch.de/encyclopedia/dugin/)
• 9:14 – Die «Russische Welt (https://t.me/fktdur/71)» ist auf dem Bolschewismus (https://fkt-deutsch.de/encyclopedia/bolschewismus/) aufgebaut
• 10:30 – George Orwell «1984» (https://fkt-deutsch.de/encyclopedia/1984/)
• 11:06 – Der Faschismus wurde nicht komplett ausgerottet!
• 11:50 -📕Was kann man tun, um den Faschismus zu besiegen?

 

 

 

Wie Faschismus demokratisch geschaffen wird

ZUKUNFT ZUR MENSCHLICHKEIT GEGEN FASCHISMUS

INHALT
• 0:02 – Intro
• 0:48 – Teil 1: Faschismus ist bis heute unbesiegt
• 3:36 – Teil 2: Was ist Faschismus
• 9:10 – Teil 3: Warum ist Faschismus möglich
• 13:49 – Teil 4: Was ist ein Mensch?

 

• DIE MENSCHLICHKEIT UND DER WEG DORTHIN

DIE MENSCHLICHKEIT UND DER WEG DORTHIN – VORWORT
Übersetzter Auszug aus: Grundlagen der Soziologie, Band 4

ZUM KOMPLETTEN TEXT (https://telegra.ph/Die-Menschlichkeit-und-der-Weg-dorthin–Vorwort-06-05)

Inhalt des Videos:

• 0:32 – Fragen über die Zukunft
• 2:05 – Die Kultur der Zukunft
• 3:15 – Was bedeutet „technokratisch“?
• 4:09 – Konsequenzen der Technokratie
• 5:09 – Zurück in die Steinzeit
• 6:20 – Herausforderung: eine ökotechnologische Zivilisation
• 8:14 – Aus dem Neuen Testament
• 12:16 – Was bedeutet „biologische Zivilisation“?
• 13:15 – Konsequenzen einer biologischen Zivilisation
• 14:32 – Drei Epochen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
• 17:43 – Das genetisch bedingte Potential
• 18:42 – Ist unser Leben Gott wohlgefällig?
• 19:19 – Voraussetzungen für eine biologische Zivilisation
• 20:31 – Die Kultur verhindert die Wildheit
• 22:39 – Eine biologische Zivilisation ist objektiv unvermeidlich
• 23:43 – Das Potential der Technokratie
• 25:12 – Entwicklung braucht Zeit
• 26:36 – Ökotechnologische Zivilisation statt Katastrophe
• 27:32 – LIEBE kennt den Weg

 

• Der faschistische „Antifaschismus“ der Liberalen

Der aktuelle Moment Nr. 2 (113) Mai 2014

In der analytischen Notiz «Ihr Kampf gegen die Menschlichkeit» (aus der Serie «Der Aktuelle Moment» Nr. 1 (112), 2014) haben wir geschrieben, dass die Liberal-«Antifaschisten» jeden davon überzeugen würden, dass der Faschismus in Russland bereits gesiegt habe, nachdem die Führung Russlands das nazistische Regime nicht anerkannt hatte, welches US-Geheimdienste Ende Februar in Kiew durch die Hand ukrainischer «Maidanisten» geschaffen hatten, und zu verstehen gegeben hatte, dass Versuche, ein ähnliches Szenario in Russland umzusetzen, verhindert würden. Der nachfolgende Gang der Ereignisse bestätigt diese Prognose. 

Eine solche Position der Liberal-«Antifaschisten» impliziert, dass eben «Russland eine Bedrohung für die schillernde Zukunft der gesamten Menschheit» darstellt und die «zivilisierte Welt» schlicht dazu verpflichtet ist, diese Bedrohung auszuschalten, bevor sie in einer Aggression Russlands gegen die «Zivilisation der Demokratie, Rechtsordnung und Menschenrechte» — also gegen den Westen —  zum Ausdruck kommt. Dementsprechend wurden die heimischen Liberal-«Antifaschisten» faktisch schon zu Anstiftern eines neuen Weltkriegs basierend auf allen sechs Prioritäten der allgemeinen Steuerungsmittel/Kriegsführung des «zivilisierten» Westens zur Vernichtung Russlands – der Originalität seiner Kultur und der physischen Auslöschung seiner Völker. Daher besteht die dringende Notwendigkeit, sich mit den pro-westlichen Liberalen zu befassen, gerade weil der Westen, wie aus den Arbeiten des Interne Prädiktor der UdSSR hervorgeht, — entgegen seiner eigenen Selbsteinschätzung — überhaupt kein Wohltäter der Menschheit ist, sondern eine zutiefst ungerecht-amoralische und aggressive regionale Zivilisation (im Vergleich zu anderen regionalen Zivilisationen des Planeten) aufgrund der Besonderheiten der biblischen Kultur als informations-algorithmisches System.

1. Die Liberalen in der Pose «Der Affe und die Brillen» 

Was die heimischen Liberalen im Verlauf der gesamten Geschichte des Liberalismus in Russland auszeichnet, ist das Fehlen des eigenen Verstandes, infolgedessen sie fast zwei Jahrhunderte lang Ideen aus Texten westlicher Denker schöpfen, d.h. diese einfach nachäffen und weiter nichts. Das bedeutet, dass sie sich intellektuell auf einer noch tieferen Stufe befinden, als der besagte Affe aus der Fabel von Iwan A. Krylow «Der Affe und die Brillen».

Für die Liberal-«Antifaschisten», die sich nach der Rückkehr Wladimir Putins in das Amt des Staatsoberhauptes im Jahre 2012 wieder aktiviert hatten, ist das ebenfalls charakteristisch. Hier sind einige Beispiele so gearteter liberaler «Überlegungen» zum Thema Sieg des Faschismus in Russland aus dem Internet.

* * *

«Ein ausgezeichneter Artikel von Umberto Eco1.

  1. Traditionskult.
  2. Ablehnung des Modernismus. Die Moderne  ist sittliche Verkommenheit.
  3. Kult der Aktion. Argwohn gegenüber den Intellektuellen3.
  4. Fehlende Übereinstimmung ist Verrat.
  5. Angst vor dem Andersartigen4.
  6. Rückhalt bei frustrierten (enttäuschten und leidenden) mittleren Klassen.
  7. Nationalismus (“du bist schon deshalb ein Guter, weil du hier geboren bist5”) und die Idee einer Verschwörung. “Die Nation ist vom Feind umzingelt”.
  8. Kränkungen wegen der zur Schau gestellten Stärke des Feindes.
  9. Kampfkult (“Friede ist bloß ein Traum”). Pazifismus gleicht einer Verbrüderung mit dem Feind.
  10. Elitarismus. Unsere Bürger sind die besten der Welt. Strenge Hierarchie.
  11. Heldenkult.
  12. Kult der Männlichkeit und Verachtung nicht traditioneller sexueller Gewohnheiten.
  13. Priorität der Rechte des Volkes über den Rechten des Individuums. Der Führer als Verkünder des Volkswillens6.
  14. Neusprech. Primitive totalitäre Sprache, die auf die Ausmerzung von aufkeimendem kritischen Denken gerichtet ist.

Ich habe versucht, Analogien in unserer Wirklichkeit zu finden.

  1. Schutz der “traditionellen Werte”. Die Milonow-Gesetze7.
  2. Der verdorbene Westen gegen das geistige Russland. Orthodoxie.
  3. “Werktätige” gegen “Hamster vom Bolotnaja-Platz” und sonstige “Taugenichtse”.
  4. “Die fünfte Kolonne”. “Volksverräter”.
  5. Anti-westliche Rhetorik.
  6. Wieder “Werktätige” und sonstige “einfache Russen”.
  7. Es gibt “überall Feinde”, Staatsnationalismus sehe ich bislang nicht. Der alltägliche Nationalismus floriert und schreitet rasch voran.
  8. Empörung wegen des amerikanischen “Imperialismus” und “Willkür”. All das “warum dürfen die Amerikaner das und wir nicht”.
  9. Konfrontationsbereitschaft ist noch nicht offensichtlich. Obwohl der Wunsch “ordentlich Manieren beizubringen”, langsam erwacht.
  10. Noch nicht ersichtlich.
  11. Noch nicht ersichtlich.
  12. Offenkundig vorhanden.
  13. Offenkundig vorhanden.
  14. Noch nicht ersichtlich.

11 von 14 Merkmalen. Ist das viel oder wenig? Oder schüre ich umsonst Angst, und ist eher U.Eco ein eierköpfiger zionistischer Panikmacher, der keinen einzigen Traktor im Leben gebaut hat, und obendrein ein Schwätzer?»8

Ein weiterer Hyperlink zum Thema des Vergleiches der Situation in Russland mit den 14 Merkmalen des Faschismus von Umberto Eco — http://vegall.livejournal.com/66662.html. Dort sind die Merkmale anders angeordnet, aber sie sind so formuliert, dass der Sinn, der von U. Eco9 offeriert wurde, genauer wiedergegeben wird. Und das Thema bezüglich des Vergleichs dieser 14 Merkmale mit der russischen Realität, wird aktiv, sowohl von liberalen Internet-Graphomanen, als auch durch liberale Massenmedien wie «Echo Moskwy» propagiert.

«Im Jahr 2003 formulierte der Politikwissenschaftler Dr. Lawrence Britt, der sich mit der Erforschung der Regime von Hitler, Mussolini, Franco, Suharto und Pinochet befasste, 14 allgemeine Merkmale, die den Faschismus charakterisieren.

Es ist hilfreich, sie zu kennen, und anzubieten, selbstständig Schlussfolgerungen zu ziehen.

1. Starker und langanhaltender Nationalismus — faschistische Regime nutzen ständig nationalistische Losungen, Mottos, Symbole, Lieder usw. Man kann überall Banner beobachten, sowie Symbole von Flaggen an Kleidung und öffentlichen Plätzen.

2. Geringschätzung allgemein anerkannter Menschenrechte — aus Angst vor dem Feind und unter dem Vorwand, Sicherheit zu gewährleisten, argumentieren die faschistischen Regime, dass Menschenrechte in bestimmten Fällen aus Gründen der „Notwendigkeit“ ignoriert werden können. Die Menschen werden gezwungen “anders zu denken” oder sogar Gewalt, Mord, langwährende Freiheitsberaubung und dergleichen gut zu heißen.

3. Ein gemeinsames Feindbild wird geschaffen / Sühnopfer als einendes Fundament — unter faschistischen Regimen vereinen sich Völker in patriotischen Bewegungen gegen eine gemeinsame Gefahr oder einen Feind: Rassen-, religiöse oder nationale Minderheiten, Liberale, Kommunisten, Sozialisten, Terroristen usw.

4. Bevorzugte Position der Streitkräfte — selbst wenn das Land viele akute interne Probleme hat, erhalten die Streitkräfte unverhältnismäßig hohe Haushaltsmittel und interne Probleme bleiben ungelöst. Die Propaganda vermittelt ein attraktives Bild der Soldaten und des Militärdienstes.

5. Starke Diskriminierung bezüglich der Geschlechtszugehörigkeit — in faschistischen Regierungen herrscht Männerdominanz. Traditionelle Genderrollen sind fest fixiert. Abstoßende Einstellung gegenüber Abtreibungen und Homophobie.

6. Kontrolle der Massenmedien — sie werden direkt von der Regierung oder indirekt von sympathisierenden Journalisten oder den Führungskräften der Medien kontrolliert. Die Zensur ist weit verbreitet — besonders in Kriegszeiten.

7. Manisches Interesse für die nationale Sicherheit — Angst wird von der Regierung als Druckmittel zur Motivation der Massen eingesetzt.

8. Verflechtung von Religion und Regierung — die Regierung faschistischer Staaten nutzt Religion als Instrument zur Manipulation der öffentlichen Meinung. Religiöse Rhetorik und Terminologie werden von Regierungschefs verwendet, selbst wenn die Grundprinzipien der Religion den Handlungen oder der Politik der Regierung diametral entgegengesetzt sind.

9. Schutz von Großunternehmen — die Industrie- und Wirtschaftsaristokratie in faschistischen Staaten ist oft die einzige Kraft, die die Führer an die Macht bringt, indem sie gegenseitig vorteilhafte Geschäftsbeziehungen mit der Machtelite aufbaut.

10. Unterdrückung von Gewerkschaften — da Gewerkschaften die einzige reale Bedrohung für faschistische Regierungen darstellen, fehlen diese entweder vollkommen, oder sind in ihren Handlungsmöglichkeiten ernsthaft beschränkt.

11. Verachtung der Intelligenz und Kunst gegenüber — faschistische Staaten fördern oder dulden offene Feindseligkeit gegenüber höherer Bildung und Wissenschaftlern. Oft werden diese verfolgt oder sogar verhaftet. Die Selbstverwirklichung in der Kunst wird offen angegriffen, und die Regierung lehnt es häufig ab, Kunst zu finanzieren.

12. Fokussierung auf Verbrechen und Bestrafung — unter faschistischen Regimen werden der Polizei nahezu uneingeschränkte Befugnisse gewährt. Im Namen des Patriotismus ziehen es die Menschen in vielen Fällen vor, Missbrauch durch die Polizei keine Aufmerksamkeit zu schenken, auch nicht der Verletzung ihrer bürgerlichen Freiheiten. Oft wird eine nationale Polizei mit uneingeschränkter Macht geschaffen.

13. Zügellose Vetternwirtschaft und Korruption — faschistische Regime werden fast immer von Klans aus Kompagnons und Partnern kontrolliert, die sich gegenseitig Regierungsposten zuteilen und ihre Macht zum Schutz ihrer Klan-Mitglieder vor persönlicher Rechenschaftspflicht einsetzen. Häufig veruntreuen leitende Regierungsbeamte staatliche Ressourcen und Finanzmittel oder stehlen diese sogar.

14. Wahlbetrug — die Wahlen in faschistischen Staaten verwandeln sich oft in eine Farce. Nicht selten werden Verleumdungskampagnen (oder sogar Morde) gegen Kandidaten der Opposition organisiert. Die Gesetze werden sich zur Manipulation der Wählerzahl, der Wahlbezirksgrenzen und der Massenmedien zunutze gemacht. Faschistische Regime bedienen sich oft des Gerichtssystems um Wahlen zu manipulieren.

Der Gerechtigkeit wegen istanzumerken, dass das Hauptmerkmal eben des Faschismus, und nicht der von Britt beschriebenen faschistischen Struktur, die Idee der Überlegenheit einer Rasse und die Praxis des Massengenozids ist. Dies ist, Gott sei Dank, nicht so oft zu beobachten, im Gegensatz zu allen oben genannten 14 Merkmalen einer faschistischen, autoritären Struktur»10.

Und das ist ebenfalls nicht der einzige Verweis auf Lawrence Britt, mit dessen Zusammenstellung von Faschismusmerkmalen die Sachlage in Russland verglichen werden soll, nachdem die bourgeoise-liberale Ideologie die Unterstützung der «Wählerschaft» in unserem Land praktisch komplett verloren hat und ihre prominentesten Vertreter aus dem Staatsapparat11 gedrängt wurden. Ein weiterer Verweis auf die 14 Merkmale des Faschismus von Lawrence Britt endet mit der Schlussfolgerung:

«FAZIT: Das derzeitig wirkende Regime in Russland besitzt ALLE Merkmale des Faschistischen. Alle 14, ohne Ausnahme. Ziehen Sie Ihre Schlüsse…»12

Auch «freie» Journalisten des liberal-zivilisierten Westens stehen den Internetaktivisten in nichts nach. Siehe z.B. den Artikel13 von Jan Fleischhauer «Ideologie vom überlegenen Volk», veröffentlicht in der Zeitschrift «Der Spiegel», dessen Zusammenfassung auf der Website «InoPressa.ru» erschien:

«Der Journalist der deutschen Zeitschrift Der Spiegel, Jan Fleischhauer, glaubt, dass der russische Präsident Wladimir Putin ideologisch gesehen kein Nachfolger sowjetischer Führer ist, sondern von Faschisten. Um das nachvollziehen zu können, schlägt der Journalist vor, die “Ängste und Antipathien” des russischen Führers zu analysieren.

Das wesentliche Thema der Reden Wladimir Putins sei somit „eine Bedrohung durch Kräfte, die die innere Stärke des russischen Volkes spüren und dessen Erstarken verhindern“. Nach der Meinung des Präsidenten, “erweitern diese Kräfte nicht nur ihre Einflusssphäre gen Osten, sie trachten auch nach der russischen Seele”.

Bis heute nehmen Viele die Außenpolitik des Kremls vom Standpunkt der Geopolitik aus wahr: als ob Russland versuche, die Territorien zurückzuholen, die es nach dem Zerfall der Sowjetunion verloren hatte. “Aber das ist ein Missverständnis.”, so der Journalist, — “Wenn Putin von den Feinden des russischen Volkes spricht, denkt er grundsätzlicher, tiefer. Die Mächte, denen er den Kampf angesagt hat, trachten nicht nur danach, ihren Einflussbereich immer weiter nach Osten zu verschieben, sie greifen nach der russischen Seele”. Das ist es, was Putin meint, so Fleischhauer, wenn er davon spricht, dass sich Russland gegen den Westen zur Wehr setzen müsse.

Putins Behauptung zufolge denkt ein Mensch der Russischen Welt “vorallem daran, dass es eine höhere moralische Vorherbestimmung dieses Menschen gibt, ein höheres moralisches Prinzip”. Im Westen ist es umgekehrt — die Menschen denken an Erfolg und Wohlstand,also “an sich selbst”. Auf diese Weise führt Wladimir Putin einen “ideologischen Krieg gegen den oberflächlichen Materialismus, gegen den Werteverfall, gegen die Feminisierung der Gesellschaft, die mit dem Verschwinden aller traditionellen Bindungen einhergeht: kurz gesagt, gegen alles Nichtrussische”.

Über die Natur des Mannes nachdenkend, der „im Begriff ist, die europäische Weltordnung zu revidieren“, schreibt Fleischhauer Folgendes: “Bis heute haben Viele Mühe, die Natur des Mannes zu erkennen, der gerade dabei ist die europäische Friedensordnung auf den Kopf zu stellen. Vielleicht trauen wir uns nicht, die richtigen Vergleiche zu ziehen, weil sie uns an eine Zeit erinnern, von der wir dachten, das sie für immer hinter uns liegt.

Bei der Linkspartei und in Teilen der Sozialdemokratie sieht man in Putin immer noch einen Mann in der Tradition der sowjetischen Parteiführer, die für eine wie immer geartete Idee des Sozialismus standen. Deshalb funktionieren dortauch noch diealten Solidarisierungsreflexe. Aber das beruht auf einer Verwechslung: Putin ist nicht Postkommunist, er ist Postfaschist”.

Zu dieser Schlussfolgerung kommt der Journalist, indem er Parallelen zur Entstehung des Faschismus in Italien zieht: “Da gab es auch den Körperkult, die pathetische Rhetorik der Selbstbehauptung, die Abwertung des Gegners als verkommen und degeneriert, die Verachtung der Demokratie und des westlichen Parlamentarismus, den übersteigerten Nationalismus”. Als Bestätigung seines Standpunktes deutet Fleischhauer auf den Fakt, dass “sie bei den Freiheitsfeinden am rechten Rand die Witterung sehr viel früher aufgenommen haben. Hier hat man sofort verstanden, dass in Putin jemand zu Europaspricht, der ihre Zwangsvorstellungen und Ressentiments teilt”. Und Putin selbst erkenne in Viktor Orban und Marine Le Pen “Verwandte im Geiste”.

Die im letzten Jahr (2013 – Anm. d. Übersetzung) beschlossene “Gesetzgebung gegen Homosexuelle”, schreibt Fleischhauer abschließend, habe man in Wirklichkeit von Anfang an in ihrer wahren Bedeutung nicht richtig verstanden. “Heute sieht man, dass sich hier zum ersten Mal das neue Russland zu erkennen gab”. Dieses Gesetz, fügt “Der Spiegel” hinzu, war lediglich der Anfang, “Die Fortschreibung des Gedankens, dass bestimmte Gruppen minderwertig seien, ist der Glaube an die Überlegenheit des eigenen Volkes”».14

* * *

Solche verzehrfertigen Schlussfolgerungen bieten in- und ausländische Liberal-«Antifaschisten» an. Doch bevor man Schlussfolgerungen zieht und sich dieser bedient, sollte man – erstens – die von ihnen zur Überprüfung angegebenen Quelldaten und – zweitens – die Methodologie, die für die Verarbeitung der Quelldaten zu endgültigen Schlussfolgerungen angewendet wurde, auf Stichhaltigkeit überprüfen. Wobei die Überprüfung der Methodologieauf Stichhaltigkeit (erste Priorität allgemeiner Steuerungsmittel) wichtiger ist,als die Überprüfung der Quelldaten, da die Quelldaten für die Lösung aller Probleme selbst, von sich aus immer das Ergebnis der Anwendung einer Lebenserkenntnis-Methodologie darstellen.

2. Wer sich eines fremden Verstandes bedient, ist dazu verdammt, Opfer fremder Fehler zu werden…

Fangen wir damit an, dass die Merkmale selbst, obwohl die Anzahl der Faschismusmerkmale bei U. Eco und L. Britt übereinstimmt, in ihrer Mehrheit inhaltlich doch unterschiedlich sind. Das heißt, das System der Faschismusmerkmale von U. Eco kann nicht durch synonyme Transformation des Textes in das System der Merkmale von L. Britt (und umgekehrt) umgewandelt werden. Anders gesagt – keines der beiden Systeme kann mit anderen Worten so ausgedrückt werden, dass der Inhalt beider bedeutungsgleich umgeformter Texte übereinstimmt. Das bedeutet, dass beide Verfasser dieser Merkmale ihre subjektiven Vorstellungen über den Faschismus darlegen, den Faschismus jedoch nichtals soziales Phänomen beschreiben, das objektiv im realen Leben15 existiert. Lassen Sie uns dies anhand eines Beispiels veranschaulichen.

Nähert man sich dem aus einheitlichen wissenschaftlich-methodologischen Positionen, dann:

● ist Wasser (H2O) ein Naturphänomen und alle Chemiker, ohne Ausnahme, werden schreiben, dass ein Wassermolekül aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht. Obwohl ihre Darlegungen textlich nicht wie zwei Exemplare einer Multiplikationstabelle übereinstimmen werden, wird der Inhalt der Texte dennoch derselbe sein: Ein Molekül Wasser = H2O.

● Ebenso sind wir im Recht zu fordern – wenn verschiedene Soziologen oder Historiker sich der Erforschung des Faschismus annehmen, dann müssen, unter der Bedingung, dass der Faschismus tatsächlich als Phänomen im Leben der Gesellschaft existiert, die Merkmale, die den Faschismus auszeichnen, letztendlich ein und dieselben sein; und die Beschreibung eines jeden Merkmals durch jeden dieser Forscher muss, mittels eines mehr oder weniger individuellen literarischen Stils, ein und denselben Sinn wiedergeben,aber jedem Leser, der in der Lage ist, einen Satz nach seinen Wortarten zu untersuchen, ein einheitliches Verständnis des Phänomens liefern.

Verweise darauf, dass die Chemie sich mit «einfachen Phänomenen» befasst und soziale Denker angeblich «unvorstellbar komplexe» soziale Phänomene studieren, und deshalb eine Gegenüberstellung von Fragen zur Zusammensetzung eines Wassermoleküls und zum Wesen des Faschismus wissenschaftlich-methodologisch falsch ist, sind nicht hinnehmbar. Die Gründe dafür sind, dass diejenigen, die von der «Einfachheit» der Chemie und von der «unvorstellbaren Komplexität» der Soziologie überzeugt sind, weder die Chemie kennen, noch von der Soziologie eine Ahnung haben und keine stichhaltige, dem Leben standhaltende Erkenntnismethodologie16 beherrschen.

In diesem konkreten Fall ist die Unstimmigkeit der Faschismusmerkmale bei U. Eco und L. Britt, eine Folge dessen, dass beide überhaupt keine klare Vorstellung über die Sicherstellung metrologischer Stichhaltigkeit wissenschaftlicher Forschungsarbeit haben17.

Möglicherweise fühlen sich die beiden oben Genannten, ihres Zeichens Geisteswissenschaftler, frei von der Notwendigkeit, sich mit der Problematik der Sicherstellung metrologischer Stichhaltigkeit von Soziologie und Sozialphilosophie zu befassen, selbst wenn sie von so einem Begriff, wie «metrologische Stichhaltigkeit», gehört haben, da sie diesen Begriff ausschließlich auf den Bereich der Naturwissenschaften und -technologien beziehen. Erst recht gilt das Gesagte über die Notwendigkeit der Sicherstellung «metrologischer Stichhaltigkeit» für diejenigen, die die beiden «renommierten» Faschismusforscher zitieren und interpretieren. Es ist ebenfalls nützlich auch darüber nachzudenken, wer und mit welchem Ziel deren Autorität im globalen Maßstab kultiviert.

Trotz der Unstimmigkeit der gesamten Zusammenstellungen von Faschismusmerkmalen der genannten Autoritäten untereinander, wie auch der meisten anderen Forscher, die diese Thematik untersuchen; trotz dessen, dass sie fälschlicherweise alle einvernehmlich zustimmen, dass der Faschismus facettenreich ist und ihn auf die Kulturattribute des Dritten Reiches oder des Italien zu der Zeit Mussolinis und dergleichen reduzieren, sind sie sich praktisch alle darin einig, dass «der Faschismus die Persönlichkeitsrechte (einer Person) ignoriert und diese der Erreichung der Ziele der Führer einer Gesellschaft zuliebe unterdrückt, die dem Faschismus unterliegt».

Diese einzige Behauptung18, die allen Forschern und Kritikern des Faschismus in  Masse-«Elite»-Kulturen gemein ist, vermittelt keine Vorstellung über das Wesen des Faschismus, sondern charakterisiert lediglich seinen «Schatten».

Wenn dementsprechend eine Lichtquelle allein den Schatten «tötet», bleibt das Objekt selbst bestehen, doch dank dieser Lichtquelle erscheint bei demselben Objekt ein neuer, in seiner Form und Ausrichtung anderer «Schatten».

Ungefähr so wird der «Faschismus» auch von allen wohlgesonnenen Masse-«Elite»-Gesellschaften im Laufe der gesamten Geschichte der derzeitigen globalen Zivilisation bekämpft. Und deshalb behielt Umberto Eco recht damit, seinen Artikel «Ewiger Faschismus» zu nennen. Denn er sah, dass der Faschismus ein integraler Bestandteil der Menschheitsgeschichte ist und sein Erscheinungsbild in den verschiedenen Gesellschaften und den entsprechenden Epochen, in denen er den Menschen erscheint, ständig verändert — aus für U. Eco unbekannten Gründen, gelingt es der Menschheit nicht, diesen auszurotten19.

Der Grund für einen derartigen endlosen und perspektivlosen Kampf mit dem «Schatten» besteht darin, dass:

Die Frage nach dem Wesen des Menschen genau die Frage ist, deren Vielfalt an Antworten auch eine Vielfalt an Antworten auf die Frage nach der normalen Lebensweise der menschlichen Gesellschaft hervorruft, sowie nach den Menschenrechten und dem Faschismus, der die Menschenrechte verletzt.

Selbst wenn die Antwort auf diese Frage nicht publik gemacht wurde, hat jeder, der davon spricht, dass Menschenrechte durch den Faschismus ignoriert und unterdrückt werden, irgendwo in den Tiefen seiner Psyche seine eigenen, bildlichen Vorstellungen darüber, was einen «normalen Menschen» ausmacht und was Abweichung von der Norm bedeutet, sowie davon, wie eine Gesellschaft «normaler Menschen» ihr Leben gestalten sollte.

● Der Liberalismus nimmt an, dass die Norm das Fehlen einer bestimmten Norm ist, d.h. Norm ist Vielfalt, die im Allgemeinen durch nichts beschränkt ist, außer vielleicht durch die Gesetzgebung, die darauf abzielt, diese Vielfalt als Norm zu schützen.

«Der Kampf der Hezhen-Jungen»: In Wirklichkeit ist das ein Schaukampf, bei dem nur eine Person zwei Pelzmäntel trägt. Diese Mäntel werden so getragen, dass die Kragen von beiden Mänteln auf die Hüfte fallen und die Ärmel der Mäntel an den den jewel anderen Mantel an der scheinbaren Hüfte angenäht sind. So wird die Illusion einer Umarmung der «Kämpfer» erzeugt.

● Das, was der Liberalismus als «Faschismus» bezeichnet (d.h. es ist nicht notwendigerweise der wirkliche Faschismus in einer seiner Formen), erklärt seine Ablehnung des Liberalismus und verkündet diese oder jene bestimmte Norm, die es sowohl in Bezug auf das Individuum als auch in Bezug auf die gesellschaftliche Organisation umzusetzen versucht.

Dies ist das Wesen der Differenzen und Divergenzen zwischen Liberalismus und berüchtigtem Faschismus (d.h. dem Faschismus eines offenkundig oligarchisch-diktatorischen Typs). Ihnen beiden gemein ist dagegen, dass die fundierte Antwort auf die Frage, was das Wesen eines wahrhaften Menschen ausmacht, weder den Liberalen bekannt ist, die gegen die Faschisten kämpfen, noch den berüchtigten Faschisten, die gegen den Liberalismus und die durch ihn hervorgerufene Unzucht kämpfen.

Wenn wir diese Frage beantworten (siehe im Folgenden Abschnitt 4), so erscheint der Kampf des Liberalismus gegen den Faschismus und der des Faschismus gegen den Liberalismus als «Kampf der Hezhen-Jungen»20. Diesem entsprechend sind die Kapuzen, die angeblich die Köpfe der «Kämpfer» verbergen, in Wirklichkeit leer — unter ihnen befindet sich der Körperteil der den Kampf darstellenden Person, an dem die Beine sich zum Rumpf vereinen und der nicht dafür vorgesehen ist, um mit ihm zu denken. Der letztere Umstand erklärt auch die fundierte Haltlosigkeit sowohl der Ideen des Liberalismus, als auch der des berüchtigten Faschismus eines offen oligarchisch-diktatorischen Typs.

3. Wie Liberalismus das hervorbringt, was er «Faschismus» nennt

Der altgriechische Philosoph Diogenes von Sinope, der im 4. Jahrhundert v. Chr. lebte, trat einmal tagsüber mit einer brennenden Laterneauf die Straßen der Stadt hinaus. Auf die verwirrten Fragen der Mitbürger: «Wozu braucht eram hellichten Tage eine Laterne?»,antwortete Diogenes ihnen nicht weniger geheimnisvoll: «Ich suche einen Menschen»21.

Kaum ein Philosophiegeschichtskurs erwähnt die Legende über Diogenes von Sinope nicht. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Diogenes seinen Landsleuten und Zeitgenossen die Vollständigkeit der Menschenwürde absprach, d.h. er erkannte nicht an, dass es ausreiche, in der biologischen Form eines «Homo sapiens» (eines «vernunftbegabten Menschen») geboren zu werden, um Mensch zu sein. Geboren zu werden ist nur eine notwendige,aber keine hinreichende Bedingung. Um Mensch zu sein, wird noch etwas mehr benötigt. Doch was genau dazu notwendig ist und wie dies erreicht werden kann sagte Diogenes nicht. Er wies einfach in einer verstörenden, allegorisch-metaphorischen Form auf das Problem hin: «Wie man stichhaltig die Frage beantworten kann: Was bedeutet es, zu einem wahrhaften Menschen zu werden?».

Für die Zivilisation ist das die Schlüsselfrage, da die eine oder andere Antwort darauf das gesamte nachfolgende Leben der Gesellschaft vorbestimmt: ihre Entwicklung, Stagnation oder ihren Verfall und Untergang.

Dennoch gibt es in der westlichen Kultur, seit dem fast tausendjährigen Bestehen der universitären Wissenschaft in Europa22, keine Antwort auf die von Diogenes von Sinop aufgeworfene Frage – weder in Form wissenschaftlicher Erkenntnisse, noch in Form von Werken volkstümlichen künstlerischen Schaffens23.

Auch wenn Vertreter der westlichen Kirche, nach der Trennung von Wissenschaft und Kirche in der Zeit der Reformation, zu dieser Frage etwas geschrieben haben, so wurden ihre Meinungen kein integraler Bestandteil des Weltverständnisses der breiten Gesellschaftsschichten, weil in der gesellschaftspolitischen Praxis, sowohl die katholische, als auch die protestantische Kirche, die Lehre Christi verweigerten und die Treue ihm gegenüber unterdrückten.

Daher, dass westliche Denker die von Diogenes aufgeworfene Frage übergehen, rührt auch die Ideologie des Liberalismus, wonach es vollkommen ausreicht, als Vertreter der biologischen Spezies «Homo sapiens» geboren zu werden, um ein wahrhafter Mensch zu sein. Allesandere sind nebensächliche Kleinigkeiten, die die persönliche Individualität charakterisieren.

Die tatsächliche gesellschaftspolitische Praxis des Liberalismus stimmt jedoch nicht mit derartigen Deklarationen überein, da, entgegen der Deklarationen, ein vollwertiger Mensch, aus Sicht der Liberalen, dazu verpflichtet ist, ein Liberaler zu sein; ist ein Mensch nicht liberal, muss eine liberale Gesellschaft ihn auf die eine oder andere legale oder illegale Weise, in seinen Rechten beschränken — bis hin zu seiner physischen Auslöschung.

Darüber hinaus ziehen die Liberalen keine Lehren aus den Schicksalen der echten «Moglis», die in ihrer frühen Kindheit aus der menschlichen Gesellschaft in die Fauna ausschieden und im Laufe des Erwachsenwerdens mit den Vertretern der biologischen Spezies psychologisch weitgehend identisch wurden, in deren Population diese «Menschenjungen» aufwuchsen. Beispiele solcher «Moglis» zeigen, dass es nicht ausreicht, als Vertreter der biologischen Spezies «Homo sapiens» geboren zu sein, um ein wahrhafter Mensch zu werden: eine entsprechende Erziehung ist zwingend notwendig; und Erziehung setzt die Existenz eines bestimmten Ziels voraus — d.h. eine Festlegung bei der Beantwortung der folgenden Fragen:

● Was ist ein normaler Mensch?

● Welche Variationen der persönlichen Entwicklung führen dazu, dass im Prozess des Erwachsenwerdens die Norm nicht erreicht wird?

● Wie kann es vermieden werden, dass während des Empfängnisprozesses, der pränatalen Phase und in der Erziehung Variationen der persönlichen Entwicklung entstehen, die das Erreichen der Norm verhindern?

● Wie kann man aus der Kultur einer Gesellschaft Faktoren ausmerzen, die das Erreichen der Norm behindern oder dies unmöglich machen?

Der Liberalismus interessiert sich allerdings nicht für diese Problematik und möchte auch die Antworten auf diese Fragen nicht erfahren. Aus seiner Sicht ist es die Norm für eine Gesellschaft, dass es bei der Beantwortung der Frage «Was ist ein normaler Mensch?» keine bestimmte Norm gibt, d.h. Norm ist die Vielfalt von Antworten, die durch nichts eingeschränkt ist, außer vielleicht durch die Gesetzgebung, die dem Schutz dieser unendlichen Vielfalt gewidmet ist.

Im Leben kommt diese Vielfalt als eine gewisse statistische Gesamtheit einer Menge von Charakteristika zum Ausdruck, die jedes Individuum in der Gesellschaft beschreiben. Außerdem drückt sie sich dadurch aus, dass sich im Laufe der Zeit die Gesamtheit dieser Statistik dynamisch ändert. Wenn esaber keine definierte Antwortauf die Frage «Was ist ein normaler Mensch?» gibt, dann:

● können zwar Veränderungen im gesellschaftlichen Leben identifiziert werden,

● aber eine Antwort auf die Frage: «Bedeuten diese Veränderungen eine Weiterentwicklung der Gesellschaft oder aber ihre Degeneration, wächst das Niveau der gesellschaftlichen Sicherheit oder bewegt sich die Gesellschaft vielmehr auf eine Katastrophe zu?» — erweist sich als unmöglich.

Die Liberalen sind nicht an einer Antwort auf diese Frage interessiert und sehen sich selbst und die liberale Zivilisation, wenn nicht als Inbegriff der Perfektion, dann als das geringste Übel.

Bei jeder der beiden Optionen (der «Maßstab der Perfektion» oder das «geringste Übel»24) sehen sie sich selbstals die Besten und alle Anderen müssen entweder zu Liberalen werden, oderals unbestreitbares Übel zugrunde gehen: und solch eine Position entspringt dem Satanismus.

Nichtsdestotrotz finden sowohl Entwicklung, als auch Degeneration im Leben statt:

● Degeneration kommt darin zum Ausdruck, dass ein Objekt, aus bestimmten internen Gründen, vorzeitig aufhört zu existieren, d.h. ohne seinen natürlichen Lebenszyklus vollendet zu haben;

● Entwicklung kommt auf zwei Arten zum Ausdruck:

➢ das Objekt durchläuft in dem für ihn natürlichen Zeitrahmen seinen ganzen Lebenszyklus in Gänze und beendet erst am Ende des Lebenszyklus sein Dasein;
➢ das Objekt geht in einen ihm bis dahin untypischen Zustand des Seins über – entweder bevor es den natürlichen Lebenszyklus beendet, oder unmittelbar nach dem es diesen beendet hat.

Doch unabhängig von der Definition der Bedeutung der Begriffe, sind «Entwicklung» und «Degeneration» als objektiv existierende Lebensphänomene von außen erkennbar, im Leben der Gesellschaft spürbar und können in eben ihrer jeweiligen Eigenschaft bewusst reflektiert werden. Und wenn ein einzelner Mensch beginnt, das Wesen sowohl von Entwicklung, als auch von Degeneration zu erkennen, und anfängt, diese Prozesse zu unterscheiden und ihre Erscheinungsformen im Leben voneinander abzugrenzen, dann ist er — kein Liberaler; und wenn er vor einer solchen Offenbarung ein Liberaler war, dann hört erauf, ein Liberaler zu sein, und dies ist irreversibel. In diesem Fall, jedoch, wird er für die Liberalen zu einem «potentiellen Faschisten».

Zu einem «tatsächlichen Faschisten» wird er für Liberale, wenn der Liberalismus die Gesellschaft in einen Degenerationsprozess stürzt und der Einzelne beginnt, diese Degeneration zu bekämpfen und (gemäß seines Verstehens, welchesauch unzureichend sein kann) ihre Ursachen zu beseitigen. Eine der Ursachen von Degeneration ist der Liberalismus mit seiner Amoralität und Unzucht25, die in der Unbestimmtheit der Antwort auf die Frage «Was ist ein normaler Mensch und was ist die Lebensweise einer Gesellschaft normaler Menschen?» ihren Ausdruck findet.

4. Die Rus, Liberalismus, Faschismus: Wechselbeziehungen

Die multinationale regionale Zivilisation die Rus — Russland — ist so beschaffen, dass sie bei Wahrung ihres Wesens weder liberal, noch wirklich faschistisch sein kann. Und aus diesem Grund ist sie für Liberale immer faschistisch und für echte Faschisten immer biologisch (rassisch) und soziokulturell minderwertig26. Es irren sich allerdings sowohl die Einen, als auch die Anderen gewaltig. Tatsache ist, dass es in der Rus noch zu Zeiten der Volksepen (Bylinen) — vor der Christianisierung der Rus — klare Vorstellungen darüber gab, wodurch sich ein wahrhafter Mensch psychologisch und dementsprechend — in seinem Verhalten (moralisch-ethisch) von einem Vertreter der biologischen Spezies «Homo sapiens» unterscheidet, der sich nicht zu einem solchen entwickeln konnte.

Obwohl diese Vorstellungen nicht in einer terminologisch definierten Form ausgedrückt wurden, wie für die Wissenschaft unserer Tage charakteristisch, waren sie dennoch allgemein bekannt und gelangten unverändert bis in unsere Gegenwart: die Volksepen (Bylinen) und Märchenerzählungen über die Reisen des Recken (Bogatyr) unter Befolgung der Warnungen auf dem Wegestein oder der Baba Yaga — erzählen genau davon:

Dies ist eine «Prüfung» des Recken durch Lebenssituationen, die man nur ohne Schaden bewältigen kann, wenn man über bestimmte moralische Werte und eine bestimmte Struktur (Organisation) der persönlichen Psyche verfügt27.

In der Zeit nach der Christianisierung äußerte der Bischof Ignatius Brjantschaninow im Wesentlichen dieselben Vorstellungen über den Unterschied zwischen einem wahrhaften Menschen, und einem Vertreter der biologischen Art «Homo sapiens», der nicht über die Eigenschaften eines voll verwirklichten MENSCHEN verfügt: «Der Mensch kann sich seiner Bestimmung nicht entziehen: Er kann nicht kein Haus sein, er kann nicht keine Wohnstätte sein, er kann nicht kein Gefäß sein. Es ist ihm nicht gegeben, ganz ohne Umgang, allein mit sich selbst zu bleiben: das ist unnatürlich für ihn. Er kann nur vermittelst Göttlicher Gnadeallein mit sich selbst sein, in ihrer Gegenwart, unter ihrer Wirkung: ohne sie wird er sich selbst fremd und unterwirft sich unfreiwillig der Vorherrschaft gefallener Geister, aufgrund der mutwilligen Verstoßung der Gnade aus seiner selbst und des Missachtens des Ziels des Schöpfers»28.

Das heißt, außerhalb eines Lebens, das auf einem offenherzig-arglosen Gebetsdialog mit Gott und einer gewissenhaften Erfüllung im Leben seiner Mission im Einklang mit Seiner Vorsehung basiert — kann der Einzelne kein wahrhafter Mensch29 sein.

In den Materialien zur Konzeption Gesellschaftlicher Sicherheit werden eben diese ur-russischen Vorstellungen über das Wesen des Menschen — die im Laufe vieler Jahrhunderte von den westlichen Zivilisatoren und ihren regionalen Handlanger nicht ausgerottet werden konnten — mit dem Begriffsapparat der modernen Wissenschaft formuliert. In der Realität ist die Struktur der persönlichen Psyche bei den Vertretern der biologischen Art «Homo sapiens» nicht eindeutig genetisch vorprogrammiert und kann demnach unterschiedlich sein. Darin besteht auch der grundlegende Unterschied zwischen dem Menschen und allen anderen biologischen Arten in der Biosphäre der Erde.

Unabhängig von Rasse und Nationalität, unabhängig vom Geschlecht — je nach Organisation der Informationsverarbeitungsprozesse in seiner Psyche kann der Vertreter der biologischen Art «Homo sapiens»:

● einem Tier ähneln, wenn sein gesamtes Verhalten bedingungs- und vorbehaltlos seinen Instinkten untergeordnet ist, die sich unter verschiedenartigen Hüllen, die sich in der Kultur etabliert haben, verbergen;

● einem Automaten ähneln, der selbst außerstande ist, die Grenzen des in ihm eingebetteten Programms zu überschreiten, und es unter Einwirkung verschiedenartiger äußerer und innerer Reize abarbeitet;

● einem Dämon ähneln, der nach seinem eigenen Ermessen handelt, ohne jegliche moralisch-ethische Einschränkungen, nach dem Prinzip «ich tue das, wonach mir ist» im Rahmen der Möglichkeiten, die ihm von objektiven sozialen und natürlichen Faktoren außerhalb seiner Kontrolle gestattet werden zu realisieren.

● Die drei oben genannten Strukturtypen der Psyche können einige weitere Modifikationen aufweisen, aber ein wahrhafter Mensch ist nur derjenige Vertreter der biologischen Art «Homo sapiens», der über die objektive Grundidee von Gut30 und Böse in ihren konkreten Erscheinungsformen im Leben nachdenkt und seine bewusste Entscheidung zugunsten des Guten trifft, indem er seiner Wahl unter allen Umständen mittels einer sinnvollen Willensordnung treu bleibt. Das heißt, gemäß der KGS ist der menschliche Strukturtyp der Psyche: der bewusste Wille, beherrscht von der Diktatur des Gewissens31, gegründet auf dem Vertrauen zu Gott.

Dementsprechend ist Freiheit — Führung des Schöpfers vermittelt durch das Gewissen.

Die KGS setzt keine etwaige externe Zertifizierung der Bevölkerung voraus, die zur Identifikation der Psychetypen der Menschen, sowie zur Bestimmung ihrer Rechte und Pflichten auf dieser Grundlage dient, und warnt in einer ihrer Arbeiten direkt vor solchen Versuchen32.

Die Ursache dafür liegt darin begründet, dass jedem Einzelnen — gleichgültig, welcher Nationalität, Rasse oder welchen Geschlechts — unabhängig vom Strukturtyp der Psyche, der beim Bewusstwerden des Wesens des Problems «ein wahrhafter Mensch zu werden» vorherrscht, die Möglichkeit gegeben wurde, im Prozess seiner persönlichen Entwicklung zum wahrhaften Menschen zu werden; und nur er selbst und kein anderer (außer Gott) kann darüber urteilen, unter welchem Strukturtyp der Psyche er in dieser oder jener Situation gelebt und gehandelt hat.

Die Diktatur des Gewissens steht über allem, aber die Arbeit des Gewissens ist eine innere, verborgene Angelegenheit, die keinen externen Zertifizierungen unterliegt.

Die Diversität der Strukturtypen der Psyche bei Erwachsenen, ist das Ergebnis einer stagnierten oder pervertierten Entwicklung der Persönlichkeit im Prozess des Erwachsenwerdens infolge falscher Erziehung in der Familie und infolge der Auswirkungen einer verwerflichen historisch entstandenen Gesellschaftskultur. Dementsprechend besteht im gegenwärtigen Geschichtsabschnitt das Ziel der Menschheitsentwicklung in dem Aufbau einer Kultur, in der jeder (mit Ausnahme einer von Geburt an biologisch ungesunden, statistisch unbedeutenden Minderheit) bis zum Beginn der Jugend den menschlichen Strukturtyp der Psyche erreichen wird.

* * *

In der Psyche jedes Einzelnen gibt es unwiderlegbar: 1) Verhaltensprogramme, die auf den Instinkten basieren, 2) Verhaltensprogramme, deren Ursprung die historisch entstandene Kultur ist, 3) Programme, die das Ergebnis der eigenen schöpferischen Kreativität des Individuums sind, welchem die objektiven Unterschiede zwischen Gut und Böse gleichgültig sind, 4) die aus dem Gewissen resultierenden Pflichten, Verhaltensprogramme der drei zuvor genannten Kategorien zu blockieren oder auszuführen, je nachdem, ob sie unter den gegebenen Umständen rechtschaffen oder unrechtschaffen sind.

Ebenfalls unwiderlegbar ist die Tatsache, dass, je nachdem, welche der 4 genannten Kategorien die höchste Priorität in der Psyche des Individuums besitzt, diese auch einen entscheidenden Einfluss auf sein Verhalten hat.

* * *

Aufgrund der in den beiden vorangegangenen Absätzen beschriebenen Umstände, die durch Sternchen vom Haupttext getrennt sind, zeichnet sich der Faschismus nicht durch die eine oder andere Vielzahl von Merkmalen aus, sondern durch ein einziges Merkmal:

Die faschistische Kultur der gesellschaftlichen Selbststeuerung wird so aufgebaut, dass die Persönlichkeitsentfaltung von Neugeborenen zu Trägern eines unumkehrbar menschlichen Strukturtyps der Psyche ausgeschlossen und damit das Entstehen einer Kultur der Menschlichkeit und der ihr entsprechenden Gesellschaftsorganisation verhindert wird.

Unabhängig davon, ob sich die Faschisten dieser Tatsache bewusst sind oder nicht, ist der Faschismus gerade in dem Sinne zweckmäßig, dass er jedes Individuum daran hindert, zu einem wahrhaften Menschen zu werden, was Menschlichkeit hervorbringen würde — eine neue Eigenschaft des Lebens der irdischen Zivilisation.

Seinem Wesen nach ist dieses Ziel «mystisch» und speist sich aus außersozialen Quellen. Innerhalb der Gesellschaft erscheint das Ziel der Faschisierung als Machtgier im Interesse, eine parasitäre Herrschaft von klan-oligarchischen Gruppierungen über die Gesellschaft zu erreichen. Diese Gruppierungen können von ererbten oder austauschbaren «Häuptlingen», «nationalen Führern», «Hohepriestern», «Parlamenten» usw. verkörpert werden.

Die uneingeschränkte Weltherrschaft ist nicht das Ziel des Faschismus, sondern eines der begehrten Mittel, um das oben erwähnte «mystische» Ziel zu erreichen — nämlich zu verhindern, dass alle Neugeborenen zu wahrhaften Menschen werden.

Diese beschreibende Definition des Faschismus schließt die Angst einflößenden und markanten Merkmale seiner Erscheinungsformen in der Praxis nicht ein: die Symbolik; die Ideologie, die zu Gewalt und Vernichtung jener aufruft, denen die Herren des Faschismus die Rolle des unverbesserlichen sozialen Übels zugewiesen haben; Aufrufe zur Schaffung politischer Parteien mit strenger Disziplin und einem Terrorsystem, militante Einheiten usw.

In Wirklichkeit ist es gerade diese Definition, die das Wesen des Faschismus definiert und nicht seinen Entstehungsort, oder die von ihm geworfenen «Schatten» — die Merkmale seiner Entstehung und Erscheinungsform im Leben der Gesellschaft, was unsere Definition auch qualitativ von den heute weit verbreiteten “Definitionen” des «Faschismus» unterscheidet, die von Wörterbüchern und Enzyklopädien der Masse-«Elite»-Kulturen bereitgestellt werden.

Wenn der Faschismus aber detaillierter und ausführlicher charakterisiert werden soll, dann ergibt sich:

Der Faschismus ist eine Kulturart gesellschaftlicher Selbststeuerung und nur in einer Masse-«Elite»-Gesellschaft möglich.

Unabhängig davon, wie er genannt wird, hinter welchen Ideen er sich versteckt und mit welchen Methoden er die Macht in der Gesellschaftausübt, liegt das organisationspolitische Wesen des Faschismus als solchen darin, dass die Masse der «kleinen Leute» – aus ideologischer Überzeugung oder aus ihrer Gedankenarmut heraus, die auf ihrem animalisch-instinktiven Verhalten beruht – das System des Machtmissbrauchs durch die «elitäre» Oligarchie33 aktiv unterstützt, welche wiederum ihrerseits:

● Unrechtschaffenheit als angeblich wahre “Rechtschaffenheit” darstellt und auf dieser Grundlage mit all ihrer Macht die Unrechtschaffenheit in der Gesellschaft kultiviert, indem sie das Weltverständnis pervertiert, und damit verhindert, dass Individuen zu wahrhaften Menschen werden;

● unter verschiedenen Vorwänden mit all der ihr zur Verfügung stehenden Macht alle und jeden unterdrückt, die an ihrer Rechtschaffenheit und der von ihr durchgeführten Politik zweifeln. Ebenso unterdrückt sie auch jene, die sie dessen auch nur verdächtigt.

Nach der Definition von W. G. Belinski, ist die Masse «eine Ansammlung von Menschen, die traditionsgemäß leben und autoritätsgemäß urteilen» (in der Definition von A. Puschkin «sinnloses Volk» genannt34), d.h. die Masse ist eine Vielzahl von Individuen, die gewissenlos und im Wesentlichen geistlos leben — automatisch oder von außen verhaltensgesteuert durch ihre Vertreter. Und es spielt keine Rolle, ob die herrschende Oligarchie öffentlich und zeremoniell auftritt und sich über die Gesellschaft erhebt (faschistische Diktaturen); oder sich im Stillschweigen bzw. in einem unbewussten Stolz erhebt, wobei sie in der Öffentlichkeit den Schein von Demut und Volksdienst wahrt, indem sie die Masse als Volk bezeichnet (pseudokommunistische Regime); oder heimlich handelt und der Gesellschaft ihre angebliche Nichtexistenz und — entsprechend dieser «Nichtexistenz» — ihre Untätigkeit versichert, infolge derer alles im Leben der Gesellschaft angeblich «von selbst» abläuft (bourgeois-liberale «Demokratien») und nicht zielgerichtet nach den Szenarien der konzeptuell mächtigen Kuratoren der Oligarchie35.

Der Faschismus wird durch die Träger des dämonischen Strukturtyps der Psyche hervorgebracht und ist von sich aus eine Kultur der Selbststeuerung einer nicht bis zur wahren Menschlichkeit herangereiften Masse-«Elite»-Gesellschaft bzw. irgendwelcher gesellschaftlichen Gruppen in ihr. Es ist unmöglich, das Wesen des Faschismus als System der Menschenfeindlichkeit zu verstehen, ohne das Wesen des Menschen zu verstehen, d.h. ohne jene Merkmale zu identifizieren, die einen wahrhaften Menschen von einer menschenähnlichen Person unterscheiden, die sich nicht zu einem wahrhaften Menschen entwickeln konnte; wie auch, ohne jene Merkmale zu identifizieren, die die Art «Homo sapiens» mit allen seinen Rassen von anderen Tierarten in der Biosphäre der Erde unterscheidet.

Dies ist die russische Sichtweise auf das Wesen des Faschismus. Aber bei einer solchen Sicht auf das Wesen des Faschismus, ist der Liberalismus keine Alternative zum echten Faschismus (eines offenkundig oligarchisch-diktatorischen Typs), sondern eine Variante des Faschismus36.

Der moralpsychologische Hintergrund des Liberalismus ist identisch mit dem moralpsychologischen Hintergrund des Faschismus eines oligarchisch-diktatorischen Typs. Wenn in der obigen Charakterisierung des Systems der gesellschaftlichen Selbststeuerung unter der Herrschaft des Faschismus das Wort «Faschismus» durch das Wort «Liberalismus» ersetzt wird, bleibt die Charakterisierung der berüchtigt faschistischen Regierungsmethode nach wie vor stichhaltig:


Der Liberalismus ist eine der Arten der Kultur gesellschaftlicher Selbststeuerung und nur in einer Masse-«Elite»-Gesellschaft möglich.

Unabhängig davon, wie er genannt wird, hinter welchen Ideen er sich versteckt und mit welchen Methoden er die Macht in der Gesellschaftausübt, liegt das organisationspolitische Wesen des Faschismus als solchen darin, dass die Masse der «kleinen Leute» — aus ideologischer Überzeugung oder aus ihrer Gedankenarmut heraus, die auf ihrem animalisch-instinktiven Verhalten beruht — das System des Machtmissbrauchs durch die «elitäre» Oligarchie aktiv unterstützt, welche wiederum ihrerseits:

● Unrechtschaffenheit als angeblich wahre “Rechtschaffenheit” darstellt und auf dieser Grundlage mit all ihrer Macht die Unrechtschaffenheit in der Gesellschaft kultiviert, indem sie das Weltverständnis pervertiert, und damit verhindert, dass Individuen zu wahrhaften Menschen werden;

● unter verschiedenen Vorwänden mit all der ihr zur Verfügung stehenden Macht alle und jeden unterdrückt, die an ihrer Rechtschaffenheit und der von ihr durchgeführten Politik zweifeln. Ebenso unterdrückt sie auch jene, die sie dessen auch nur verdächtigt.


Der Unterschied zwischen dem Liberalismus und dem Faschismus eines oligarchisch-diktatorischen Typs besteht nur darin, dass:

● der Liberalismus dadurch, dass seine Norm der persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklung unbestimmt ist, die Entstehung einer Zivilisation der Menschlichkeit verhindert, indem er die Tore zu massenhafter persönlicher Degeneration öffnet, was die Degeneration der Gesellschaft nach sich zieht;

● und das, was der Liberalismus als Faschismus bezeichnet (d.h. Faschismus in einer offenkundig oligarchisch-diktatorischen Form), verhindert die Entstehung einer Zivilisation der Menschlichkeit dadurch, dass es zwar einige der von ihm identifizierten Degenerationsprozesse blockiert, aber in Wirklichkeit die persönliche Entwicklung behindert, indem es die einen oder anderen einschränkenden Dogmen einführt.

Insgesamt betrachtet, ergänzen sich Liberalismus und der offenkundig oligarchisch-diktatorische Faschismus gegenseitig und helfen einander im endlosen «Kampf der Hezhen-Jungen», indem sie die Entwicklung der Menschheit und den Aufbau einer Zivilisation der Menschlichkeit behindern.

Die Tatsache, dass die historisch geformte Kultur der Russischen multinationalen regionalen Zivilisation derzeit das oben genannte und von ihr seit Urzeiten getragene Ideal — die Zivilisation der Menschlichkeit — nicht verkörpert, sondern voller verschiedenster Laster ist, die zur Norm des Lebens geworden sind, bedeutet nicht, dass dieses Ideal illusorisch oder nicht realisierbar ist:

● dieses Ideal ist das Ziel der kulturellen Entwicklung der gesamten Menschheit;

● seine Unmissverständlichkeit und Unwiderlegbarkeit37 ermöglichen es, eindeutig persönliche Degeneration und persönliche Entwicklung — die ihrerseits entsprechend gesellschaftliche Degeneration bzw. gesellschaftliche Entwicklung zur Folge haben — voneinander zu unterscheiden und abzugrenzen;

● seine Unmissverständlichkeit und Unwiderlegbarkeit ermöglichen es, eine Politik der nachhaltigen und sicheren Entwicklung ausnahmslos aller Gesellschaften zu auszuarbeiten und umzusetzen, unabhängig von ihrem gegenwärtig erreichten Zustand und den angesammelten Lastern und Problemen.

Dies ist jedoch gleichzeitig Antiliberalismus und Antifaschismus. Deshalb gibt es auf der Welt viele, die mit Rus-UdSSR-Russland unzufrieden sind, und sie alle werden Russland beschuldigen: die Liberalen — des Faschismus, die Faschisten (Anhänger der oligarchischer Diktaturen und des Führerprinzips) — der biologischen und soziokulturellen Minderwertigkeit, indem sieauf die tatsächlichen oder fiktiven Laster und Probleme hinweisen, die Russland zu eigen sind.

Aber für den Faschismus gibt es, sowohl in seiner verdeckt oligarchisch-diktatorischen Form (gemeinhin Liberalismus genannt), als auch in seiner offenkundig oligarchisch-diktatorischen Form, in Russland keine soziale Basis. Daher steht es Russland bevor, seine ihm eigene Entwicklung fortzusetzen — in dem Sinne, das Ideal der Menschlichkeit ins Leben zu rufen — und die Völker anderer regionaler Zivilisationen in diesen Prozess einzubeziehen, zumal sie eine soziale Basis dafür haben. Das biblische Projekt der Globalisierung hat sich in eine Sackgasse manövriert und das russische Projekt der Globalisierung — die Errichtung einer Zivilisation multinationaler Menschlichkeit — wird in die Tat umgesetzt.

 

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