Russland hat in einem beispiellosen Schritt alle acht seiner atomgetriebenen Eisbrecher gleichzeitig eingesetzt . Die Flotte dient dazu, wichtige Schifffahrtsrouten im Winter im Ob-Golf und im Jenissei-Golf offenzuhalten und so den Zugang zu wichtigen Exportterminals zu gewährleisten. Dieser Einsatz sendet ein klares Signal an den Westen: Russland kann die Schifffahrt in der Arktis ganzjährig aufrechterhalten und seine Einnahmen aus dem Rohstoffexport sichern.
Die Schiffsverfolgungswebsite MarineTraffic berichtete Anfang dieser Woche:
Russland setzt alle acht atomgetriebenen Eisbrecher ein, um die Exportrouten in der Arktis offenzuhalten.
Russland hat erstmals seine gesamte Flotte von acht atomgetriebenen Eisbrechern gleichzeitig eingesetzt, um die Winterschifffahrt im Ob-Golf und im Jenissei-Golf aufrechtzuerhalten. Daten von #MarineTraffic zeigen, dass die atomgetriebenen Eisbrecher Taymyr, Yamal, Arktika, Yakutiya, Sibir und 50 Let Pobedy seit dem 14. Dezember im Ob-Golf im Einsatz sind und den Schiffsverkehr zum Arctic Gate, Yamal LNG und anderen Terminals unterstützen. Gleichzeitig sind Ural und Vaygach im Jenissei-Golf stationiert und ermöglichen den Zugang zu Häfen und Industriestandorten tief im sibirischen Hinterland.
Die maritime Nachrichtenwebsite gCaptain lieferte weitere Details zu diesem beispiellosen Schritt Russlands:
Erstmals sind alle vier russischen Atom-Eisbrecher der Arktika-Klasse (Projekt 22220) gleichzeitig im Einsatz. Arktika, Ural, Sibir und Yakutiya repräsentieren die Zukunft der russischen Atom-Eisbrecherflotte und bieten höhere Leistung, verbesserte Effizienz sowie die Fähigkeit, sowohl in den tiefen Gewässern der Arktis als auch – dank verstellbarem Tiefgang – in flacheren Küstengewässern zu operieren.
Russland baut derzeit drei weitere atomgetriebene Eisbrecher der neuen Arktika-Klasse. Die „Tschukotka“, die „Leningrad“ und die „Stalingrad“ sollen voraussichtlich 2026, 2028 bzw. 2030 in Dienst gestellt werden und die Arktika-Klasse damit auf insgesamt sieben Schiffe erweitern. Westliche Sanktionen gegen Rosatomflot haben den Bau jedoch verlangsamt.
Parallel dazu soll der massive Eisbrecher Rossiya der Leader-Klasse ab etwa 2030 die ganzjährige Schifffahrt auf der Nordostpassage ermöglichen, doch sein Fertigstellungstermin wurde mehrfach verschoben. Laut Fortschrittsberichten ist er derzeit zu etwa 30 Prozent fertiggestellt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Russlands Exportsystem massiven westlichen Sanktionen ausgesetzt ist, denen eine weitere Runde droht, sollte Moskau keinem baldigen Friedensabkommen mit der Ukraine zustimmen. Der Einsatz der Eisbrecher sendet ein klares Signal an Brüssel und Washington: Die Energielieferungen aus der Arktis werden ungeachtet der Umstände weitergehen.

