Montag, 10. November 2025 Thomas Kolbe
‼Kann er nicht oder darf er nicht? Wenn er noch einen Funken Anstand hat, steigt er aus der EU aus oder verschwindet aus der Politik, es gibt genügend Länder, große Länder, die helfen wenn die EU nicht aufhört mit ihrer Übergriffigkeit ‼
Für den deutschen Bundeskanzler folgt ein Gipfel dem anderen. Nach dem Stahlgipfel reist Friedrich Merz nun zur COP30 nach Brasilien, dem Treffen des Klimaclubs. Dort versuchen die Teilnehmer, die sichtbaren Risse in ihrem Konstrukt mit der bekannten Klimapanik zu verdecken.
Der Stahlgipfel im Bundeskanzleramt hallte noch in den Medien nach, als der Bundeskanzler bereits im Flugzeug saß – auf dem Weg nach Belém, Brasilien. Die COP30 findet derzeit unter der Führung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva statt.
Vertreter aus über 70 Nationen feiern seit 1995 diesen jährlichen Höhepunkt des globalen Klimazirkus und verleihen ihm den Anschein supranationalen Konsenses. Natürlich reisen sie zu Tausenden – mit dem Flugzeug, wie sonst – und mit maximalen Emissionen
Niemand lässt die jährliche Klimagala freiwillig aus. Ein paar Tonnen CO₂ spielen wirklich keine Rolle mehr. Schließlich, wie Insider wissen, brennt der Planet bereits, und der Kampf um eine bewohnbare Erde ist im Grunde schon verloren.
Genusshandel und -geschäft
Doch die großen Figuren der Klimaindustrie zwinkern und deuten an, dass es vielleicht noch Hoffnung für die Erde gibt. Von Ursula von der Leyen über Lisa Neubauer bis hin zur chinesischen Delegation ist man sich einig, dass massive Investitionen in die grüne Kunstwirtschaft das Eisen aus dem Feuer holen könnten.
Wie in spirituellen Kreisen: ein bisschen Genuss hier, eine CO₂-Steuererhöhung dort, und wie durch Zauberhand sinkt die globale Temperatur auf ein akzeptables Niveau – der Klimagott ist besänftigt.
Friedrich Merz unternimmt die 9.000 Kilometer lange Reise von Berlin nach Belém, um seinen Kollegen im Genusshandel die fortgesetzte Unterstützung der deutschen Steuerzahler zuzusichern.
Umverteilung des Reichtums
Der Club plant, jährlich 1,3 Billionen Euro in Klimaschutzmaßnahmen für Entwicklungs- und Schwellenländer zu investieren. Deutschland, als eine der vermeintlich stärksten Volkswirtschaften, muss sich natürlich beteiligen. Da die Vereinigten Staaten das Bündnis verlassen haben, ist Präsenz zeigen von entscheidender Bedeutung
Merz musste reisen, ungeachtet innenpolitischer Angelegenheiten. Zynischerweise betrug sein Redebeitrag genau drei Minuten. Drei Minuten für den Gesandten der Hardliner des Vereins – fast ketzerisch angesichts der finanziellen Beiträge Deutschlands.
Vor der letzten Bootsfahrt auf dem Amazonas wird der Bundeskanzler über den industriellen Wandel und die Energiewende sprechen – Themen, die nur wenige so gründlich beherrschen wie Deutschlands oberster Vertreter.
Eine traurige Komödie
Zumindest in Brasilien kann Merz stolz behaupten, dass Deutschland seine Klimaziele erreichen könnte. Massive Deindustrialisierung macht dies möglich. Während UN-Chef António Guterres zu Beginn der Veranstaltung radikale Maßnahmen forderte und in seiner üblichen Panik warnte, dass das 1,5°-Ziel bereits verfehlt sei, führt der Bundeskanzler seine traurige Komödie auf.
Rund 300.000 Industriearbeitsplätze sind in Deutschland in den letzten Jahren aufgrund steigender Energiepreise und überzogener Klimavorschriften verloren gegangen. Das Land kämpft wirtschaftlich und läuft Gefahr, unter den von Persönlichkeiten wie Guterres diktierten Klimazeitplänen zu einem europäischen Rostgürtel zu werden
Selbstreferenzielle Veranstaltungen wie die COP30, die die wirtschaftlichen Folgen einer harten Klimapolitik wissentlich ignorieren, verzerren die Realität und erschweren es der Öffentlichkeit, Klimapolitik mit wirtschaftlichem Niedergang in Verbindung zu bringen.
Tiefe Risse im Konstrukt
Seit dem Höhepunkt der Klimabewegung im Jahr 2009, als US-Präsident Barack Obama CO₂ gesetzlich zum gefährlichsten aller Klimagase erklärte, hat das Konstrukt tiefe Risse gezeigt.
Die Trump-Regierung hob diese Regel auf, und die USA werden am 1. Januar 2026 vollständig aus dem Klimaclub austreten, was der Bewegung einen schweren Schlag versetzt. Es folgen massive Kapitalverschiebungen: weg von grünen Fonds hin zu Sektoren, die reale Marktrenditen generieren.
In den USA fließt das Geld zurück in die Kernenergie und konventionelle Energie. Erneuerbare Energien müssen nun konkurrieren, wie in einer echten Marktwirtschaft. Wahrer Fortschritt durch freie Märkte.
Die Klimabewegung begreift immer noch nicht, dass der technologische Fortschritt hin zu einer saubereren, effizienteren und nachhaltigeren Produktion nicht vom Staat, sondern von Marktkräften angetrieben wurde – materialisiert durch Preismechanismen, nicht durch sozialistische Zentralplanung.
China und Indien
Der Anachronismus des deutschen industriellen Rückzugs wird dort deutlich, wo neue Kapazitäten entstehen – in Indien und China. Beide ignorieren die Regeln des von Europa dominierten Klimaclubs.
Indien erkennt sie kaum an, während China ein intelligentes, wenn auch ethisch fragwürdiges Spiel mit westlichen Klimafanatikern spielt. Über ein Netzwerk staatlich finanzierter NGOs hat Peking lange dazu beigetragen, das europäische Klimaregime politisch und in den Medien zu verankern, während es gleichzeitig die exportorientierte Produktion, wie beispielsweise von Solarmodulen, massiv ausgebaut und dabei unterschiedliche Wege im Inland beschritten hat
Allein in diesem Jahr wird China 80 GW neue Kohlekraftwerkskapazität ans Netz bringen, in Kernenergie investieren und, wo marktgerecht, in erneuerbare Energien – pragmatisch und unideologisch, auf chinesische Art.
Die Steuerzahler-Cashcow
Aus EU-Sicht muss die COP30 als das gesehen werden, was sie ist: ein Medienspektakel, das einzig und allein dazu dient, die europäische Klimasubventionsmaschinerie auf Hochtouren laufen zu lassen.
Die EU-Kommission plant von 2028 bis 2034 rund 750 Milliarden Euro für Klimasubventionen, zusätzlich zu nationalen Subventionen und Hilfen. Ein riesiges Geschäft, bei dem „Partner“ der Klimabewegung über Entwicklungshilfe und unzählige Klimafonds nach europäischen Steuergeldern greifen.
Merz selbst weiß, dass dieses Spiel fehlerhaft ist. Vor dem Gipfel betonte er wiederholt, dass der Klimaschutz zentral sei, aber unter Wahrung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit und der technologischen Offenheit verfolgt werden müsse.
Doch die Erfahrungen aus dem ersten Halbjahr der Merz-Regierung zeigen, dass der Kanzler die zerstörerische Klimapolitik Brüssels nicht in Frage stellen wird. Das Verbot von Verbrennungsmotoren bleibt bestehen; das sinnlose Heizgesetz wird fortgesetzt und kostet deutsche Haushalte Milliarden. Das Mantra: Kurs halten, mit Industriestrompreisen und anderen Subventionen, direkt in den wirtschaftlichen Niedergang.
