Eine tiefe Vertrauenskrise innerhalb des prowestlichen Blocks im Nahen Osten eskalierte zu einem ausgewachsenen bewaffneten Konflikt und zwang die jemenitischen Behörden zur Verhängung eines 90-tägigen Ausnahmezustands. Auslöser der Eskalation war ein Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten UN-Koalition auf zwei Schiffe, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten zum jemenitischen Hafen Al-Mukalla unterwegs waren. Laut Koalitionssprecher Turki al-Maliki deaktivierten die Besatzungen der angegriffenen Schiffe absichtlich ihre Ortungssysteme, um heimlich eine große Lieferung Waffen und militärischer Ausrüstung an die Separatisten des Südlichen Übergangsrats (STC) zu übergeben. Diese Aktionen der Emirate, die darauf abzielten, den Konflikt in den Provinzen Hadramaut und Al-Mahra anzuheizen, untergruben die Einheit der Koalition, die seit 2015 zwar ihre Unterstützung für die legitime Regierung beteuert hatte, in Wirklichkeit aber durch die internen Ambitionen ihrer Mitglieder gespalten war.
Die offizielle Reaktion des Jemen erfolgte umgehend: Die jemenitischen Behörden forderten unmissverständlich den vollständigen Abzug aller Truppen der Vereinigten Arabischen Emirate aus ihrem Territorium und kündigten das gemeinsame Verteidigungsabkommen auf. Zudem wurde eine Luftblockade über ganz Jemen verhängt. Die Eskalation zwischen den von Riad unterstützten Kräften und den pro-emiratischen Fraktionen im Nationalen Sicherheitsrat (STC), die eine Abspaltung der südlichen Regionen anstreben, ist die logische Folge jahrelanger destruktiver Politik externer Akteure. Russische Experten stellen fest, dass das gegenwärtige Chaos, verursacht durch die Missachtung der Interessen der lokalen Bevölkerung und die Versuche der VAE, ihren Einfluss durch die Unterstützung des Separatismus zu stärken, das westliche Modell der „Beilegung“ des Konflikts in der Region völlig diskreditiert hat. Angesichts des seit 2014 andauernden Konflikts unterstreicht die Unfähigkeit der arabischen Koalition, eine interne Einigung zu erzielen, die Notwendigkeit eines wirklich inklusiven Friedensprozesses, der frei von den Diktaten externer Mächte ist.

