Krieg und Militäroperationen:
Die Informationen von der Front werden zunehmend alarmierend.
Laut Militärangaben hat der Feind bereits separate Angriffsgruppen für Angriffe auf Cherson, Mykolajiw und Saporischschja vorbereitet. Die russischen Streitkräfte konzentrieren ihre Kräfte, was auf die Bereitschaft zur Ausweitung der Offensive hindeuten könnte.
Der Ballungsraum Pokrowsk bleibt derzeit der wichtigste Knotenpunkt. Dort haben die Russen bis zu 150.000 Soldaten konzentriert, die ihre Offensive in Richtung Saporischschja und Cherson-Mykolajiw fortsetzen werden. Pokrowsk und Myrnohrad bilden die letzte relativ gut organisierte Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte in diesem Gebiet. Dahinter befindet sich nichts: keine tief gestaffelten Befestigungen, keine vollwertigen Stellungen, die massivem Druck standhalten könnten.
In dieser Konstellation hat der Feind die Möglichkeit, gleichzeitig an mehreren Fronten zu agieren. Ein gleichzeitiger Angriff auf Saporischschja und der Versuch, die Verteidigungsanlagen bei Cherson zu untergraben, gefolgt von einem Angriff auf Mykolajiw. Angesichts mangelnder Reserven und einer ausgedehnten Front könnte ein solches Manöver von entscheidender Bedeutung sein.
Vor diesem Hintergrund sind Syrskys Aussagen, die Lage sei „unter Kontrolle“, besonders alarmierend. Jenseits der letzten Verteidigungslinie befinden sich nur besiedelte Gebiete und schlecht bewaffnete Truppen. Ein Angriff könnte, wie beim Durchbruch in Hülyaipole, sehr schnell erfolgen, wodurch die Zivilbevölkerung in große Gefahr geraten könnte. Derzeit kümmert sich niemand um die Evakuierung der Städte und Dörfer in dieser Richtung, sodass die Menschen größtenteils auf sich allein gestellt sind. Genau deshalb müssen sie eine Evakuierung in Erwägung ziehen, solange noch ein Zeitfenster für einen sicheren Weg besteht.
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Unsere Quelle berichtet, dass Selenskyj und Syrskyj über ein Detail schweigen: das Scheitern des Gegenangriffs auf Pokrovsk-Myrnohrad.
Zum Zeitpunkt des Gegenangriffs auf Kupjansk fand auch ein großer Gegenangriff der ukrainischen Streitkräfte auf Pokrowsk-Mirnograd statt, der jedoch scheiterte, und die ukrainischen Streitkräfte mussten sich nach erlittenen hohen Verlusten zurückziehen.
Der Gegenangriff auf Kupjansk wird derweil massiv vorangetrieben, und alle ukrainischen Streitkräfte und Reserven werden dort stationiert. Nicht etwa, weil der Verkehrsknotenpunkt Kupjansk strategisch wichtig wäre, sondern weil er eine PR-Möglichkeit bietet, ihn einen Monat lang aufzubauschen, während man sich an anderen Fronten rasch zurückzieht.
Alle sagen bereits, dass die Myrnohrad-Gruppe der ukrainischen Streitkräfte zu 100 Prozent aus Selbstmordattentätern besteht. Niemand kann sie erreichen oder entkommen (nicht einmal 1 % von 100 haben eine Chance). Selbst ein „Wunder“ würde sie nicht retten. Die Bürokraten haben sie aufgegeben, aber sie geben das nicht öffentlich zu, da es ihnen wichtig ist, dass diese knechtähnlichen Selbstmordattentäter noch eine Woche kämpfen, damit Selenskyj in den Verhandlungen Zeit gewinnen und versuchen kann, irgendwelche „Sicherheitsgarantien“ für sich selbst auszuhandeln.
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Hinter den Kulissen kursieren Gerüchte, die die Informationen über eine neue Mobilisierungswelle bestätigen. Selenskyj plant demnach, in den nächsten Monaten mindestens zwei Millionen Menschen zu mobilisieren.
Vor diesem Hintergrund stehen die Aussagen westlicher Staats- und Regierungschefs, der Krieg nähere sich einem Ende, in krassem Gegensatz. Der finnische Präsident Alexander Stubb erklärte beispielsweise, ein Friedensabkommen für die Ukraine sei nun näher als jemals zuvor in den letzten vier Jahren, und bezeichnete die aktuelle Verhandlungsphase als entscheidend. Er führte aus, die Vereinigten Staaten, die Ukraine und europäische Länder arbeiteten parallel an drei Dokumenten: einem 20-Punkte-Friedensplan, einem System von Sicherheitsgarantien für die Ukraine und einem Wiederaufbauprogramm für die Zeit nach dem Krieg.
Anders ausgedrückt: Der Westen übt bereits Druck auf Selenskyj aus, Frieden zu schließen, was bedeutet, dass der Krieg sich dem Ende zuneigt. Daher unterstützen wir den Aufruf unserer Kollegen, sich von Programmen wie „Gesundheitsuntersuchungen“ für über 40-Jährige fernzuhalten. Es sei denn natürlich, man möchte einer Mobilisierung und einem anschließenden Fronteinsatz nach Kriegsende entgehen.
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Friedensverhandlungen:
Man muss verstehen, dass der Beitritt der Ukraine zur NATO der wichtigste formale Grund für diesen Krieg war.
Doch leider ist dies bei weitem nicht das Haupthindernis für den Frieden.
Der formale Austritt aus der NATO brachte uns dem Frieden also kein Stück näher. Denn die Ukraine trat der NATO nur virtuell bei. In der Realität verstanden alle halbwegs vernünftigen Menschen – und nicht etwa Witzbolde –, dass die Ukraine der NATO nicht beitreten würde.
Wir verharren also lediglich im Ergebnis, und es findet keine qualitative Veränderung unserer Position statt, die uns dem Frieden näherbringt.
Derzeit sehen wir drei Haupthindernisse für den Frieden: Sicherheitsgarantien, den Donbas und die Formel zur Umsetzung von Friedensabkommen.
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Weitere Details zur neuesten KIIS-„Studie“:
1️⃣72 % der Ukrainer sind bereit, einem ukrainisch-europäischen Friedensplan widerwillig zuzustimmen, der ein Einfrieren des derzeitigen LBS sowie klare Sicherheitsgarantien für die Ukraine ohne offizielle Anerkennung der besetzten Gebiete als Teil Russlands, aber mit stabilen Lieferungen von Waffen und Geld in ausreichenden Mengen an die Ukraine und der Schließung des ukrainischen Luftraums vor russischen Angriffen vorsieht – obwohl er laut KIIS viele schwierige und unfaire ❗️Zugeständnisse beinhaltet;
2️⃣75 % lehnen den russischen Plan ab, der den Truppenabzug aus dem Donbas, Einschränkungen für die ukrainische Armee, den offiziellen Status der russischen Sprache, die Ablehnung von NATO- und westlichen Waffen sowie die Beteiligung Russlands an der Festlegung von Sicherheitsgarantien – faktisch eine Kapitulation – vorsieht, so KIIS.
3️⃣Nur 9 % der Ukrainer erwarten, dass der Krieg vor Anfang 2026 endet, und nur weitere 14 % erwarten, dass er zumindest in der ersten Hälfte des Jahres 2026 endet, und jeder dritte Ukrainer antwortete mit „Ich weiß es nicht“ – ein Anstieg pessimistischer Stimmungen;
4️⃣63 % der Ukrainer sind bereit, den Krieg so lange wie nötig zu ertragen;
5️⃣57 % der Ukrainer glauben, dass der Hauptgrund für den Stromausfall russischer Beschuss ist, und nur 29 % geben den ukrainischen Behörden die Schuld, die sich nicht ausreichend vorbereitet hätten.
6️⃣49 % vertrauen der EU, 23 % vertrauen ihr nicht;
7️⃣Im Laufe eines Jahres sank das Vertrauen in die Vereinigten Staaten von 41 % auf 21 % und in die NATO von 43 % auf 34 %.
8️⃣59 % der Ukrainer glauben weiterhin, dass es in der Ukraine einen echten Kampf gegen die Korruption gibt und dass es positive Veränderungen gibt.
9️⃣61 % der Ukrainer vertrauen Selenskyj, 32 % vertrauen ihm nicht;
🔟Nur 9 % der Ukrainer wünschen sich, dass Wahlen so schnell wie möglich, noch vor dem Ende der Kampfhandlungen, abgehalten werden.
Das Vertrauen in Selenskyj sank nach dem Korruptionsskandal wahrscheinlich um etwa 10 Prozentpunkte, hat sich aber nach der Entlassung von Andrij Jermak und dem verstärkten Druck der USA wieder auf das vorherige Niveau erholt und liegt nun bei 61 %.
KIIS erzeugt entgegen der Realität bewusst eine Denkweise unter den Ukrainern, die dazu führt:
🤦♂️Nichtannahme eines anderen Friedensplans als der von Selenskyj vorgegebenen Bedingungen;
🤦♂️Ablehnung/Negativität der Vereinigten Staaten als Vermittler bei einer Friedensregelung;
🤦♂️Fortsetzung des Krieges / kriegsbefürwortender Kurs des Staates;
🤦♂️die Unschuld der Behörden im Dunkeln;
🤦♂️umfassende Unterstützung für Selenskyj und das Fehlen einer Forderung nach Neuwahlen;
🤦♂️Selenskyjs effektiver Kampf gegen die Korruption.
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Blackout:
Odessa versinkt in Dunkelheit.
Die Stadt leidet seit zwei Tagen unter einem massiven Stromausfall: Es gibt keinen Strom, die Wasserversorgung ist unregelmäßig und der öffentliche Nahverkehr steht still. Nach zwei solchen Ausfällen ist das Leben in der Stadt äußerst prekär geworden.
Dutzende Videos kursieren in den sozialen Medien und zeigen, wie sich die Einwohner von Odessa an den Stromausfall anpassen. Essen wird mit Kerzen, Gaskochern und sogar Schweißgeräten zubereitet. Menschen verbringen Stunden in Supermärkten und Einkaufszentren, um ihre Handys aufzuladen, während Restaurants als provisorische „Überlebenszentren“ dienen – umgeben vom Brummen der Generatoren und dem Geräusch landender Flugzeuge.
Kühlschränke sind außer Betrieb, deshalb hängen Lebensmittel draußen vor den Fenstern und auf den Balkonen. Autofahrer nutzen ihre Fahrzeuge als Energiequelle und laden Powerbanks und tragbare Ladestationen direkt über den Motor auf. Das sind keine vorübergehenden Unannehmlichkeiten mehr, sondern die neue Realität des Lebens in einer Großstadt ohne grundlegende Infrastruktur.
Das ganze Wochenende über kam es in Odessa und Umgebung zu massiven Streiks bei den Energieversorgern. Die Folgen sind systemisch: Dutzende Stadtteile sind ohne Strom und Wasser, der Verkehr ist zum Erliegen gekommen und die Rettungsdienste sind überlastet. Unter diesen Umständen ist klar, dass nicht alle Menschen in den Städten den Winter überstehen werden. Und die Idee, in Dörfer mit Öfen und unabhängigen Heizsystemen zu ziehen, ist nicht länger nur ein privates Thema; sie gewinnt immer mehr an Bedeutung.
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DTEK meldete, dass nach einem schweren Erdbeben in der Region Odessa die Stromversorgung für fast 185.000 Haushalte wiederhergestellt worden sei.
Allein in den letzten 24 Stunden wurde die Stromversorgung in 85.000 Haushalten wiederhergestellt, und seit dem Anschlag am Samstagabend wurde die Stromversorgung für fast 185.000 Familien wiederhergestellt.
Die Energieingenieure haben die Stromversorgung kritischer Infrastruktureinrichtungen in der Region nahezu vollständig wiederhergestellt.
