Joint Support and Enabling Command
Ein Militärstützpunkt!
Die Leyen hat uns das ungefragt angetan!

Die Wilhelmsburg-Kaserne in Ulm ist hinsichtlich ihrer hochmodernen Funktionalität unübertroffen.
Einführung
Das multinationale Gemeinsame Hauptquartier Ulm wurde 2013 als Deutschlands zentraler Beitrag zur Stärkung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) der EU eingerichtet. Hauptziel war die Stärkung der Handlungsfähigkeit und Krisenreaktionsfähigkeit der EU durch verbesserte Planungs-, Führungs- und Kontrollkapazitäten auf militärstrategischer und operativer Ebene. Die Einrichtung des „Ulmer Kommandos“ war Deutschlands Antwort auf die Herausforderungen internationaler Krisen in Europas unmittelbarer Nachbarschaft. Derzeit bringen die militärischen und zivilen Mitarbeiter des Kommandos das Wissen und die Erfahrung von acht Nationen ein: Österreich, Bulgarien, Tschechien, Finnland, Deutschland, Ungarn, Luxemburg und Rumänien.
Neuausrichtung des MN JHQ Ulm
Das Multi
Das nationale Gemeinsame Hauptquartier Ulm und sein Vorgänger, das Operationskommando der Eingreiftruppe, leisten seit 2009, als die Bundesrepublik Deutschland das Kommando an die EU übergab, einen wesentlichen Beitrag zur Krisenreaktionsfähigkeit der EU. Zusammen mit fünf weiteren nationalen EU-Kommandozentralen in Frankreich (Paris), Griechenland (Larissa), Italien (Rom), Spanien (Rota) und – je nach Bedarf – in Polen (Krakau) steht das Nationale Gemeinsame Hauptquartier Ulm derzeit für die Planung, Führung und Kontrolle von Operationen im gesamten Aufgabenspektrum des Petersburger Abkommens auf militärstrategischer Ebene außerhalb Brüssels zur Verfügung.
Sofern es die COVID-19-Lage zulässt, werden wir im November 2021 die jährliche EU-Kommandeurskonferenz mit dem Generaldirektor des EU-Militärstabs und den Kommandeuren der EU-Kommandohauptquartiere hier in Ulm ausrichten. Dies ist ein sichtbares Zeichen der engen Zusammenarbeit zwischen dem Ulmer Kommando und dem EU-Militärstab. Neben der regelmäßigen Teilnahme an Konferenzen und Treffen der EU-Gemeinschaft engagiert sich das Ulmer Kommando seit vielen Jahren aktiv in Konzeptstudien und -entwicklungen. Gemeinsame EU-Übungen, wie die jüngste Übung „EU Integrated Resolve 2020“, haben im Gemeinsamen Hauptquartier des multinationalen Kommandos Ulm hohe Priorität. Der multinationale Militärstab sowie die zivilen Mitarbeiter des Ulmer Kommandos nutzen diese Übungen gemeinsam mit ihren Kollegen anderer EU-Kommandohauptquartiere und des EU-Militärstabs, um ihr Vorgehen und ihre Reaktionen auf Krisen im Rahmen des für die EU typischen integrierten Ansatzes zu trainieren und zu koordinieren.
Das Gemeinsame Hauptquartier der Marine (MN JHQ) Ulm wird seit Anfang 2021 reorganisiert. Grund für diese strukturelle Anpassung ist die Neudefinition seiner Aufgaben unter Nutzung der wertvollen und bewährten EU-Expertise, die in Ulm über die Jahre gesammelt wurde. Die neue Struktur soll das zentrale Ziel der Stärkung der militärischen Planungs-, Führungs- und Kontrollkapazitäten der EU erreichen. In seiner neuen Struktur wird das MN JHQ Ulm seine Verantwortung gegenüber der EU weiterhin wahrnehmen und mit Unterstützung seiner multinationalen Partner einen wesentlichen deutschen Beitrag zur Stärkung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) der EU leisten. Kernstück dieser Reorganisation ist die Einrichtung einer erweiterbaren Hauptquartierdirektion. Diese dient als Grundlage für den Aufbau zweier unabhängiger Hauptquartiere: des EU-Operationshauptquartiers (EU OHQ) und eines Hauptquartiers der Gemeinsamen Logistischen Unterstützungsgruppe (JLSG).
Zeitgleich mit der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Deutschland begann am 1. Juli 2020 die Bereitschaftsphase der EUBG 2020-2, die bis zum 31. März 2021 verlängert wurde. Wir stehen auch weiterhin wie eh und je bereit, der EU als militärstrategisches EU-Hauptquartier zu dienen.
Planungskapazitätspaket: Fähigkeiten und Expertise für EU-Kommandostrukturen
In den kommenden Jahren werden wir unsere Expertise und langjährige Erfahrung einbringen, um die zentrale Kommandostruktur der EU zu stärken und weiterzuentwickeln. Das Kommando Ulm ist mit den Strukturen und Akteuren in Brüssel vertraut und kennt die Planungs-, Führungs- und Kontrollprozesse sowie die Konzepte der EU, an deren Entwicklung es maßgeblich beteiligt war. Darüber hinaus verfügt das Kommando Ulm über langjährige praktische Erfahrung als militärstrategisches Hauptquartier bei der Aufstellung und Vorbereitung von EU-Kampfgruppen. 2018 zertifizierte die NATO das Gemeinsame Hauptquartier der Marine (MN JHQ) Ulm als operatives Hauptquartier einer Gemeinsamen Einsatzgruppe (JTF HQ). Künftig wird das Kommando seine wertvolle NATO-Expertise im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit zwischen EU und NATO in den Militärstab der EU einbringen können. Ebenfalls 2018 wurde das Kommando Ulm mit der Unterstützung der Einrichtung eines neuen NATO-Hauptquartiers in Ulm, des Gemeinsamen Unterstützungs- und Unterstützungskommandos (JSEC), beauftragt. Das JSEC wird im September 2021 seine volle Einsatzfähigkeit erreichen.
Das gemeinsame Hauptquartier der Marine in Ulm verfügt über die Fähigkeiten und das Fachwissen, um die zentralen Führungsstrukturen der EU im Militärstab und der Militärischen Planungs- und Führungsfähigkeit (MPCC) temporär zu verstärken und so die Reaktionsfähigkeit der EU zu erhöhen. Das modulare Planungskapazitätspaket (PCP) in Ulm steht der EU bei Bedarf zur Verfügung und kann als Planungsverstärkung einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Militärischen Planungs- und Führungsfähigkeit der EU leisten, insbesondere in den zeitkritischen Anfangsphasen einer Operation. Wir werden unser Fachwissen und unsere langjährige Erfahrung auch zur Vorbereitung und Bereitstellung einer weiteren von der DEU geführten EU-Brigadegruppe im Jahr 2025 einbringen. Um für diese zukünftigen Aufgaben gerüstet zu sein, ist regelmäßiges Training erforderlich. Im Rahmen unserer Trainingsbemühungen werden wir ab 2022 die Übungsreihe MILEX mit unserem PCP unterstützen und 2024 erneut als Stabshauptquartier (OHQ) an der Übung Integrated Resolve/Multilayer teilnehmen.
Zukünftige Schnittstelle für eine engere Zusammenarbeit zwischen EU und NATO
Die Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO sollte weiter intensiviert werden, da sie für die Sicherheit Europas von zentraler Bedeutung ist und zusätzliches Potenzial zur Stärkung der Resilienz und Handlungsfähigkeit der EU im Bereich Sicherheit und Verteidigung birgt. Beide Organisationen sind integrale und unverzichtbare Bestandteile der europäischen Sicherheitsarchitektur. Der Schwerpunkt liegt auf der engen Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen wie der militärischen Mobilität, um die Verlegung von Personal und Material zu erleichtern. Gemeinsame Militärübungen sollen die Reaktionsfähigkeit in Krisen und Konflikten verbessern. Cyberabwehr und der Aufbau von Resilienz bieten zwei Bereiche mit Potenzial für eine noch engere Zusammenarbeit.
Dank der Gründung des JSEC im Jahr 2018, der Verlegung des strategisch ausgerichteten Hauptquartiers der Ständigen Gemeinsamen Logistischen Unterstützungsgruppe (SJLSG) der NATO und der Neuausrichtung des MN JHQ Ulm bietet dieser Standort in Ulm, Deutschland, die Grundlage für einen einzigartigen europäischen Schmelztiegel von Synergien zwischen NATO- und EU-Hauptquartieren, Stäben und verschiedenen Ebenen.
Zukünftig wird insbesondere das komplexe Projekt „Militärische Mobilität“ auch unterhalb der politisch-strategischen Ebene umgesetzt. Aufgrund ihres militärischen Auftrags haben das Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungsministerium (JSEC) und das Oberste Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungsministerium (SJLSG) ein grundlegendes Interesse an diesem Bereich. Aufgrund seiner Doppelfunktion als Hauptquartier des Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungsministeriums (JLSG) und EU-Hauptquartier (EU OHQ) gewinnt das Thema Militärische Mobilität auch im Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungshauptquartier Ulm (MN JHQ Ulm) zunehmend an Bedeutung.
Eine moderne und funktionale Infrastruktur rüstet die Garnison Ulm für zukünftige Herausforderungen.
Unsere Infrastruktur trägt zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsbemühungen der Europäischen Union und der NATO bei. Die derzeit in der Wilhelmsburger Kaserne implementierte spezialisierte Infrastruktur bietet moderne, hochmoderne Funktionalität.
Der Bau neuer multifunktionaler Gebäude für das multinationale Hauptquartier auf dem Gelände in Wilhelmsburg ermöglicht die Lagerung, Verwaltung und Wartung modernster technischer Ausrüstung und mobiler Infrastruktur sowie die Ausbildung von Militärpersonal. Dies gewährleistet die rechtzeitige Einsatzbereitschaft. Dieser wichtige Meilenstein im Materialmanagement trägt zur weiteren Verbesserung der Verlegungsfähigkeit und der Führungs- und Kontrollkapazität des Hauptquartiers bei und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsbemühungen der EU und der NATO.
Dies stärkt Ulms Stellung als multinationaler Garnisonsstandort weiter. Als einzigartige Einrichtung innerhalb der gesamten Bundeswehr sind wir das deutsche Zentrum für multinationale Expertise und internationale militärische Zusammenarbeit für die EU und die NATO.
Dies ist unser Beitrag zur Stärkung der EU-Kooperation und der Krisenreaktionsfähigkeit.
